St.Galler Tagblatt Online, 31. Oktober 2013, 02:35 Uhr
Renate Eckert vor einem eigenen Gemälde im Gemeindehaus. (Bild: Ernst Hunkeler)
ERNST HUNKELER
Im Gemeindehaus von Schlatt wird neben Bürokratie und Politik manchmal auch der Kunst gehuldigt. So übers vergangene Wochenende, als die Psychiatriepflegerin und Malerin Renate Eckert im Saal ihre Werke präsentierte. Die Vernissage fand am Samstagabend statt, die Finissage leider bereits einen Tag später. Wobei immerhin erfreulich viele Besucher die Stunden bis Sonntag 17 Uhr nutzten, um die Bilder zu bestaunen und mit der Künstlerin zu plaudern.
Renate Eckert wurde in Laufenburg (D) am Rhein geboren, lebte in Zug sowie Heidelberg – und seit einem Monat in Schlatt. Im Gegensatz zu den Wohnsitzen hat sich die anfängliche Autodidaktin und spätere Kunststudentin in Sachen Malerei schon früh auf eine einzige Position festgelegt. «Ich, Jahrgang 1950, zeichne und male, seit ich einen Stift in der Hand halten kann», schreibt sie und fährt fort: «Sehr früh schon malte ich Landschaften, die ich immer etwas ins Surreale verfremdete.» Seit vielen Jahren interessiere sie die Realität, wie sie sich unseren Sinnen präsentiere, nicht mehr. So male sie verborgene Stimmungen und Seelenzustände oder, um es mit René Magritte zu sagen, «metaphysisch». Poetischen Surrealismus nennt die Künstlerin ihren unverwechselbaren Stil, in dem sie mit Acryl-Öl-Mischtechniken und mit Farbstift malt. Ihre surrealen Landschaften bevölkern Sphärenwesen oder auch bunt beschuppte Phantasiefische. Dies alles würdigte Organisator Peter Zimmermann auch in seiner Laudatio.
Für die Ergänzung dieser Augenweiden durch Ohrenschmäuse sorgte während der Vernissage das Trio Sputnik mit Improvisationen und musikalischen Interaktionen, die man mit ein wenig Phantasie durchaus mit den Bildern in atmosphärischen Einklang bringen konnte.
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